Zweites Schulhalbjahr im Schatten von Corona


Deutschunterricht in der 8. Klasse: Schreibwettbewerb zum Thema Homeschooling

Eigene Texte zu einem Thema planen, schreiben und überarbeiten zu können, ist eine wichtige Kompetenz, die im Deutschunterricht ausgebildet wird. Während der Zeit des Homeschoolings wurde das aktuell kontrovers diskutierte Thema als Anlass für einen klassenübergreifenden Schreibwettbewerb ausgewählt. Ziel des Wettbewerbs war es, einen eigenen Text zu den Schwierigkeiten des Homeschoolings zu verfassen. Viele Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a, 8b, 8c und 8d haben hierzu tolle Texte verfasst.

Die zwei Gewinnerinnen des Schreibwettbewerbs sind Tala aus der Klasse 8a und Lithia aus der Klasse 8d (Schuljahr 2019/2020). Im Folgenden haben Sie / habt ihr die Möglichkeit, beide „Siegertexte“ zu lesen:

Tala (8a): Die Schwierigkeiten des Homeschoolings

In dem folgenden Text werden wir über das Homeschooling diskutieren. Ihr fragt euch, was das ist? Na dann bleibt dran!

Homeschooling ist, wenn man zuhause lernt und nicht in der Schule. Man kriegt Aufgaben von Lehrern zugeschickt, die muss man zuhause bearbeitet, dann schickt man sie an die Lehrer zurück. Selbstverständlich bekommen wir die Aufgaben ausführlich erklärt und wenn man es immer noch nicht versteht, kann man den zuständigen Lehrer fragen, indem man eine kurze Mail schreibt. Die Lehrer versuchen natürlich ihr Bestes, um die Aufgaben ausführlicher zu erklären. Wir bekommen auch hilfreiche Lernvideos, die dazu dienen, uns zu helfen. Nachdem wir die Aufgaben zuschicken, bekommen wir die Lösung. So können wir uns selbst korrigieren, aber nicht alle Lehrer machen es so. So, jetzt, da ihr ungefähr wisst was Homeschooling ist, fragt ihr euch bestimmt, warum wir das machen. Ich werde euch die Geschichte von Anfang an erzählen, also wie alles begann, bleibt dran!

Alles begann, als das neuartige Covid-19 – oder auch als Coronavirus bekannt – nach Deutschland kam. Da die Symptome nicht direkt zu sehen waren, haben die infizierten Menschen das Virus – ohne ihr Wissen – weitergegeben. Es wurden immer mehr und die Regierung musste handeln, um das Virus unter Kontrolle zu halten. Es wurden viele Veranstaltungen abgesagt, Abstand musste überall eingehalten werden, Menschenkontakt musste vermieden werden und so weiter, bis die Regierung sich dafür entschied, die Schulen zu schließen. Seit dieser Entscheidung sind mittlerweile mehr als 2 Monate vergangen. Seit mehr als 2 Monaten – abgesehen von den Osterferien – müssen wir so lernen. Bestimmt denkt ihr, dass so etwas viel besser als Schule sei, da man ausschlafen kann, gechillt zuhause lernen kann, und so weiter, aber glaubt mir, nach einiger Zeit merkt man, wie schwierig so etwas ist. Ich bin mir sicher, dass alle Lehrer hart für uns Schüler arbeiten, sei es dabei, die Aufgaben so zu erstellen, dass wir Schüler selbstständig damit umgehen können oder auch beim Beantworten von Fragen der Schüler. Auch bestimmt viele andere Sachen, und das ist echt nicht leicht. Es gibt auch bestimmt kleinere Kinder, also kleine Grundschüler. Die Eltern haben bestimmt Schwierigkeiten damit, die Kinder allein zu Hause zu lassen und zur Arbeit zu gehen. Es gibt auch Eltern, die ihre Kinder vielleicht nicht unterstützen können, weil sie kein Deutsch können und sich dadurch wahrscheinlich hilflos fühlen. Dadurch sind die Schüler auf das Internet und die Lehrer gestellt, selbstverständlich auch auf sich. Es gibt auch Schüler, die Probleme bei der Abgabe oder mit der Technik haben. So gibt es Schüler, die die Aufgaben nicht rechtzeitig schaffen oder auch welche, die Probleme mit der App/Website/E-Mail haben oder vielleicht auch keine eigenen Handys/Laptops/Notebooks/Tablets haben. Vor kurzem habe ich auch gelesen, dass arme Familien Schwierigkeiten haben, Laptops für ihre Familien zu besorgen.

So, jetzt wisst ihr, was genau Homeschooling ist und warum es vielen Schülern, Lehrern und Eltern schwerfällt, damit umzugehen. Ich finde, dass Schule viel besser ist, aber das finden bestimmt alle, denn was wir durchmachen ist eine Ausnahmesituation und ich weiß, dass es zu unserem Schutz dient. Ich finde, dass Homeschooling besser wird, aber Schule ist dennoch besser. Das Positive ist, dass man ausschlafen kann, aber nichts weiter ist positiv. Man kann das Homeschooling vielleicht verbessern, indem man mit dem Lehrer Video-Unterricht hält oder wir kriegen die Nummer vom Lehrer, damit wir sofort Fragen stellen können und dadurch direkt eine Antwort erhalten. Lehrer versuchen immer so schnell es geht auf unsere Mails zu antworten, aber das klappt nicht immer.

Lithia (8d): Die Schwierigkeiten des Homeschoolings

Aufgrund der Verbreitung des Coronavirus sitzen in Deutschland rund 11 Millionen Schüler nicht mehr im Klassenzimmer, sondern vor Laptops, Tablets und Arbeitstischen. Für mehr als 770.000 Lehrer und Millionen Eltern in Deutschland ist dies eine große Herausforderung: Von einem Tag auf den nächsten müssen sie zur Heimschule wechseln. Warum ist dies eine Herausforderung? Wie kommt es zu dieser Situation? Wie gehen die Lehrer, Eltern und Schüler damit um?

Zuerst einmal will ich erklären, was überhaupt die Definition von Homeschooling ist. Homeschooling ist eine Form der Bildung und Erziehung, bei der die Kinder zuhause oder an anderen Orten außerhalb einer Schule von den Eltern oder Privatlehrern unterrichtet werden. Homeschooling kann unterschiedlich aussehen. In Ländern, in denen Schulpflicht herrscht, ist Hausunterricht in der Regel nicht erlaubt. Homeschooling darf nicht mit Fernunterricht oder Onlineunterricht verwechselt werden. In unserer aktuellen Situation nutzen wir Homeschooling wegen der Verbreitung des Coronavirus (Covid-19), da wir nicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen dürfen. Jedenfalls ist unser Homeschooling anders, da wir von keinen Privatlehrern oder Eltern unterrichtet werden, sondern Emails oder von der App Aufgaben bekommen und sie dann bis zum Ende der Woche erarbeiten und dann schicken müssen. Manche der Schüler bekommen Hilfe von den Eltern und manche auch nicht. Und hier kommt es schon zum Hauptteil, zu den Fragen, warum dies eine Herausforderung ist? Und wie die Eltern, Lehrer und Schüler damit umgehen? Warum es so schwer ist? In meiner Mindmap kann man schon viele Gründe dafür sehen. Jedoch, meiner Meinung nach glaube ich, dass das Hauptproblem das Strukturieren des Alltags ist, da ich denke, dass es nicht leicht ist, ein Gleichgewicht zwischen Struktur und Kreativität, frischer Luft und genügend Zeit zu finden, und den Medienkonsum zu beruhigen. Um es einfach zu beschreiben, man sollte seinen Alltag strukturieren, so dass man sich daranhält und nicht abgelenkt wird wie zum Beispiel: Wenn man morgens aufsteht und man hatte vor, die Hausaufgaben morgens zu machen und du dir dann selber einflüsterst „ich mach es später“, es aber nicht wirklich machst. Deshalb sollte man den Tag strukturieren oder wenigstens wissen, was man heute vorhat, so dass man später nicht unter Zeitdruck steht. Ebenso finde ich, dass das zweite Hauptproblem zwar nicht für alle, aber für die meisten Schüler in Deutschland zutrifft. Und zwar dass nach der Schließung der Schule die gesamte Klasse die Digitalisierung sofort abschließen musste. Dies ist nicht nur für Lehrer, sondern auch für viele Familien eine Herausforderung. Zum Beispiel will ich damit sagen, dass es nicht für alle Familien finanziell möglich ist, einen Laptop fürs Homeschooling zu kaufen. Das dritte Hauptproblem ist das, womit ich persönlich am meisten gekämpft habe und immer noch kämpfe, und zwar die Motivation. Zum Beispiel: Wenn man im Klassenzimmer ist, hat man Klassenkameraden bei sich und man lernt da sozusagen gezwungen. Und beim Homeschooling ist es anders, da man zuhause ist. Man hat die Motivation einfach nicht.

Wie man sieht, ist das Homeschooling nicht so toll wie man es sich vorgestellt hat. Schließlich bedeutet Homeschooling für Jugendliche vor allem eins: Selbstdisziplin. Einigen fällt das deutlich leichter als anderen. In diesem Text wurden auf jeden Fall auch paar meiner Probleme behandelt. Sachen, mit denen ich zu kämpfen habe, wie die Motivation und das Strukturieren des Alltags. Meiner Meinung nach ist Homeschooling nicht so wie ich es mir vorgestellt habe.


Mindmap von Lithia
Vor dem Schreiben ist es wichtig, den Text zunächst zu planen, zum Beispiel durch eine Mindmap.

Homeschooling und digitaler Matheunterricht – Eine Videokonferenz aus der Küche

Durch die Corona-Pandemie fand eine Verlegung des Unterrichts in die privaten Haushalte statt. Während der Phase des Homeschoolings war man in besonderer Weise dazu gezwungen, nach kreativen Lösungen zu suchen. Der Matheunterricht der Klasse 5b fand durch die Unterstützung digitaler Medien in etwas ungewöhnlicher Form in der Küche statt. Behandelt wurde das Thema „Brüche und Bruchteile“. Im Anschluss an die digitale Unterrichtsstunde fand ein Foto-Wettbewerb statt. Ziel des Wettbewerbs war es, ein Foto von „geteilten“ bzw. „gebrochenen“ Lebensmitteln aus der Küche zu machen und die jeweiligen Brüche zu benennen.  

Gewinner des Wettbewerbs ist Roko.

Einige Ergebnisse des Wettbewerbs: