500 Zuschauer strömten am Samstagabend in die Turnhalle der Raichberg-Realschule, um sich von 15 Zirkusnummern bezaubern zu lassen. Die Künstler, die teilweise eine weite Anreise auf sich genommen hatten, verzichteten alle auf ihre Gage. So konnte an diesem Abend ein Erlös von mehr als 4.000 € eingenommen werden. Aus dem Wunsch heraus krebskranken Kindern in ihrer Leidenszeit etwas Gutes zu tun, organisierte Stephan Stumpf in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhaus Ostend, Circus Circuli und der Raichberg-Realschule eine Zirkusgala, deren Erlös der Sabine-Dörges-Stiftung aus Ludwigsburg zu Gute kommt.
Warf man tagsüber einen Blick in die abgedunkelte Halle, war deutlich die Vorfreude auf ein gelungenes Zirkusfest zu spüren – Keulen, Jonglierbälle und Diabolos flogen auf den 2 Bühnen durch die Luft, in allen Ecken wurde geprobt, aufgebaut und ausgeleuchtet, die vielen jungen Artisten, die meisten noch keine 20 Jahre alt, schufen eine lockere Atmosphäre.
Um 19 Uhr eröffnete Dundu, eine 5 Meter große tranparente Puppe, die Zirkusgala und brachte Verena Rau , Moderatorin des Abends, auf die Bühne. Trotz ihrer Größe schuf Dundu eine persönliche Nähe und erzeugte gemeinsam mit der Musik der Kora, einer westafrikanischen Harfe, eine anmutige positive Stimmung.
Diese wurde von den vielen liebevoll gestalteten Choreographien durch den Abend getragen. Ein Schattenspiel, gestaltet von der Zirkusgruppe des Jugendhauses Degerloch, stimmte auf die Vorführungen des Abends ein. Viele der Darbietungen handelten von Freundschaft und Liebe, wie z.B. die bezaubernd vorgetragene Kontaktjonglage mit Keulen von Anna und Paul aus Stuttgart.
Abwechslung bot nicht nur die Leiterakrobatik der Raichberg-Realschule, als 12 Schüler/innen der Klassen 8-10 in Form von wilden Affen auf die Bühne stürmten und zwei jungen Damen auf Dschungelexpedition das Leben schwer machten, sondern auch drei streitende Clowns, die damit beschäftigt waren, sich gegenseitig zu hypnotisieren.
Nach der Pause, in der der ‚kleine Dundu’ das Publikum unterhielt, zog u.a. Viktoria mit ihrer anmutigen Hula-Hoop-Darbietung die Zuschauer in ihren Bann. Frenetischen Applaus erntete Jonas, wohl einer der besten Diabolokünstler aus dem Raum Stuttgart, nicht nur wegen seines Kostüms – er ließ Diabolos um Arme und Beine wirbeln und bis zu drei Diabolos durch die Luft fliegen.
Kurz vor Ende betrat Prof. Dr. med. N. Hopf, der stellvertretende Vorsitzende der Sabine-Dörges-Stiftung für krebskranke Kinder und Jugendliche sichtlich gerührt die Bühne und stellte die Arbeit der Stiftung vor, bedankte sich bei allen Artistinnen und Artisten und den Veranstaltern.
Tobender Applaus beendete nach drei Stunden diesen gelungenen Benefizabend, der erst durch das soziale Engagement vieler junger Menschen möglich wurde.
